Die Ich-Erzählerin (Cele)Stine lässt uns an ihrem tristen Alltag teilhaben. Sie wächst in einer bildungsfernen Patchwork-Familie bei Vater und Stiefmutter auf, schafft trotz innerfamiliärer Hürden das Abi - und fällt dann in ein Loch, weil ihr berufliche Zielstrebigkeit nicht vorgelebt wurde, sie nie gelernt hat, ihre Talente zu entwickeln und etwas für sich selbst zu wollen. Sie lässt sich treiben, probiert dieses und jenes aus, ist damit aber nicht zufrieden. Erst als sie durch einen Zufall eine Ersatzoma und einen Ersatzopa und im selben Haus noch zufälliger auch ihre erste große Liebe findet, wacht sie aus ihrer Apathie auf. Über diese Menschen kommt sie zum ersten Mal mit sich selbst in Kontakt und findet am Ende ihren eigenen Weg.
Die Autorin reibt dem Leser die Banalität des Lebens so richtig ordentlich rein. So weit, so nachvollziehbar. Sie tut das anfangs mit einem wunderbaren trockenen Humor, der sich leider zum Ende hin verliert. Auch verzettelt sie sich völlig in der Anzahl der Charaktere, die sie einführt. Sie möchte sich von keinem so recht verabschieden, so dass leider alle recht flach bleiben. Am Erzählen der Geschichte scheint sie auch mit zunehmender Seitenzahl immer weniger Freude zu haben, so dass das Ende nur noch abgehaspelt wird. Ein netter Coming of Age-Roman, der besser hätte sein können, denn schreiben kann die Autorin im Grunde.