Wie wichtig kann ein Vater sein, den man nie kennengelernt hat? Ist Straßenbahnfahrer direkt nach dem Abi ein akzeptabler Beruf? Was hat man im Mittelalter für Phantasiegestalten auf vermeintliche Weltkarten gezeichnet? Auf diese und andere Fragen bietet Paula Fürstenbergs Debütroman Antworten - und abgesehen davon liest er sich auch gut. Finde ich.
Von diesem Buch hatte ich mir nach Lektüre des Klappentexts und der Leseprobe viel erwartet und wurde herb enttäuscht. Was genau da im Argen liegt, verrate ich hier.
Obwohl ich das Buch schon vor einer Weile ausgelesen habe, bin ich erst jetzt dazu gekommen, meine Rezension zu schreiben. Ich musste die Geschichte erst einmal auf mich wirken lassen, scheint mir. Das habe ich inzwischen ausgiebig getan und bin zu folgendem Schluss gekommen, der wie immer bei den Booknerds erscheint, genauer: hier.
Vom Ende der Einsamkeit ist das dieser Tage wohl gehypteste Buch. Ich habe mich 300 Seiten durch dieses Buch gequält, weil ich drüber schreiben sollte. Dann habe ich es weggelegt, weil es mich so angeödet hat und ich einfach keine Zeit für Bücher habe, die mich nicht interessieren. Eine Frage beschäftigt mich aber weiterhin: Was muss Benedict Wells für einflussreiche Freunde haben, wenn er es mit seinem mittelmäßigen Buch sogar ins ZDF heute-journal schafft?
Het smelt ist DAS Buch derzeit im niederländischsprachigen Teil von Belgien. Es ist das Romandebüt der Wahlbrüsselerin Lize Spit, 27, und wird vor allem deshalb so über den grünen Klee gelobt, weil sich offensichtlich viele Leute nicht vorstellen können, dass jemand in ihrem Alter schon solche Beobachtungen formulieren kann, eine Aussage, die ich inzwischen schon öfter gehört habe und über die ich mich nur wundern kann.
Was nur, was stört mich an diesem Buch, habe ich mich gefragt. Sicher, es ist keine große Literatur, aber das muss ja auch nicht sein. Es liest sich recht flott und für ein Romandebüt ist die Erzählstruktur ganz nett und sehr filmisch ausgedacht. Was stimmt also nicht? Ganz einfach: Alles ist zu oberflächlich und zu unverbindlich.
Viele, viele Praktikanten stürmen jährlich die europäischen Institutionen und all die Lobbyorganisation und Vertretungen, die sie umgeben. Basje Bender kam 2011 aus demselben Grund nach Brüssel. Und blieb. Auch die Protagonistin ihres Debütromans Brussel, Elvie, hat es so nach Brüssel verschlagen und auch sie verliebt sich in diese graue Stadt, die einem das Verlieben nicht leicht macht, und bleibt, weil sie eine gutbezahlte Stelle findet.
Das 16jährige Scheidungskind Zoe zieht mit Ihrer Mutter vom schicken New York in eine miefige Kleinstadt und muss von einer Privat- auf eine staatliche Schule wechseln. Das kann schon mal ein Kulturschock sein. Doch noch bevor sie sich großartig langweilen oder unter Einsamkeit leiden kann, hat sie das Glück, vom gleichaltrigen Hobbydetektiv Philip Digby zum Sidekick auserwählt zu werden.
Mit I am Princess X hat Cherie Priest einen fesselnden Thriller für "Thrillerleseanfänger" geschrieben, sozusagen Thriller light: Nicht blutig, trotzdem spannend. Die Aufmachung mit den eingefügten Comics bietet zudem eine willkommene Abwechslung fürs Auge.
Was ist denn bloß mit meinen Lieblingsautoren los? Warum werden ihre Hauptfiguren immmer gestörter? Kann man mit gesunden Menschen keine interessanten Geschichten mehr erzählen? Geht einem als Autor irgendwann der Stoff aus? Fragen über Fragen, die sich mir in letzter Zeit regelmäßig stellen. Vielleicht wird es Zeit, neue Autoren zu entdecken. Aber über diesen Boyle will ich doch noch schreiben.